Das Schweizer Gesundheitssystem: Ist es das beste der Welt?

Das Schweizer Gesundheitssystem gilt nicht umsonst als eines der besten der Welt. Es wurde auf der Grundlage eines obligatorischen Krankenversicherungsmodells entwickelt, das allen Bürgern und Einwohnern unabhängig von ihrem finanziellen Hintergrund oder sozioökonomischen Status den Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten ermöglicht. Das System ist so konzipiert, dass es umfassend, effizient und patientenzentriert ist und sich auf eine qualitativ hochwertige Versorgung für alle konzentriert.

Das Modell der obligatorischen Krankenversicherung

Im Rahmen des obligatorischen Schweizer Krankenversicherungsmodells sind alle in der Schweiz lebenden Personen verpflichtet, eine Grundversicherung abzuschließen. Jede Person kann ihren Versicherungsanbieter und ihre Selbstbeteiligung (auf Deutsch „Franchise“ genannt) selbst wählen. Die spezifischen Tarife hängen von Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und Standort ab.

Der Versicherungsmarkt wird von der Regierung reguliert, um eine umfassende und erschwingliche Krankenversicherung für alle zu gewährleisten. Ein großer Vorteil des Schweizer Gesundheitssystems besteht darin, dass die Kosten auf alle Bürgerinnen und Bürger umgelegt werden, so dass alle Zugang zu Krankenhäusern und medizinischer Versorgung von Weltklasse haben.

Wer hat Anspruch auf Versicherungsschutz

Da der Krankenversicherungsschutz für alle obligatorisch ist, gibt es keine Ausnahmen für die Anspruchsberechtigung. Die Gesundheitsversorgung umfasst also alle Einwohner der Schweiz, einschließlich:

  • Schweizer Bürgerinnen und Bürger
  • Auswanderer
  • Vorübergehend ansässige Personen (z. B. Studenten, Asylbewerber)
  • Menschen mit bereits bestehenden Erkrankungen

Kosten und Finanzierung

Bild mit freundlicher Genehmigung von Wikimedia

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Das Schweizer Gesundheitssystem hat die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben aller Länder, mit Ausnahme der USA. Es ist also ein Gesundheitssystem von Weltklasse, aber es ist teuer. Und wer zahlt dafür?

Es gibt vier verschiedene Arten der Finanzierung des Schweizer Gesundheitssystems:

  1. Obligatorische Krankenversicherungsprämien: Die Prämien, die von allen in der Schweiz wohnhaften Personen für die Grundversicherung bezahlt werden. Dieses Geld geht an private Unternehmen.
  2. Selbstbeteiligung: Zusätzlich zu den Versicherungsprämien muss ein bestimmter Geldbetrag für Gesundheitsleistungen aufgewendet werden, bevor der Versicherer zahlt. Auf Deutsch heißt das „Selbstbeteiligung“, aber im Englischen wird es oft als “ deductible“ oder „excess“ bezeichnet. Darüber hinaus werden nur 90 % der Kosten vom Versicherer übernommen, selbst wenn dieser Schwellenwert überschritten wird.
  3. Beiträge des Arbeitgebers: Alle Arbeitgeber in der Schweiz zahlen für die Unfallversicherung ihrer Mitarbeiter. Sie unterscheidet sich von der Basis-Krankenversicherung dadurch, dass sie nur Arbeits- und Nicht-Arbeitsunfälle abdeckt.
  4. Staatliche Subventionen: Die Schweizer Regierung unterstützt das Gesundheitssystem auch finanziell durch Subventionen für Personen mit geringem Einkommen
  5. Steuern: Die Regierung verwendet auch Steuergelder, um eine Reihe von medizinischen Diensten zu unterstützen, darunter Krankenhäuser, Notdienste und die Versicherer, um sicherzustellen, dass die Kosten gedeckt sind und die Preise nicht in die Höhe schnellen.

Die Unterschiede zwischen privater und öffentlicher Pflege

In der Schweiz gibt es zwei Stufen der Krankenversicherung, die jedoch etwas komplexer sind, als es auf den ersten Blick scheint.

  • Grundversicherung: Die Grundversicherung ist diejenige, die alle Menschen in der Schweiz bezahlen. Sie ist obligatorisch und ermöglicht den Menschen den Zugang zu allen medizinischen Behandlungen, die sie grundsätzlich benötigen. Es handelt sich um die Mindestdeckung.
  • Private Krankenversicherungen: Wenn Schweizer Bürgerinnen und Bürger einen höheren Versicherungsschutz wünschen, können sie für verschiedene Zusatzversicherungen bezahlen. Es gibt einige einfache Privatversicherungen, die Dinge wie Reiseimpfungen und medizinische Massagen abdecken. Es gibt andere, teurere Privatversicherungen, die eine vollständige Deckung für private Krankenhäuser bieten. Und es gibt einige, die dazwischen liegen, bei denen man sich für eine halbprivate oder private Behandlung entscheiden kann und dann etwas mehr bezahlen muss, wenn man ins Krankenhaus muss.

Was deckt die Grundversorgung ab?

Die obligatorische Grundversicherung in der Schweiz deckt ein breites Spektrum an medizinischen Behandlungen und Leistungen ab:

  • Medizinische Konsultationen und Behandlungen: Typische Konsultationen mit Ärzten, Fachärzten und anderen medizinischen Fachkräften, einschließlich diagnostischer Tests und Behandlungen.
  • Krankenhausaufenthalt: Behandlung in einem öffentlichen Spital oder einem anerkannten Privatspital, in einem Mehrbettzimmer innerhalb des Wohnkantons. Bei medizinischer Notwendigkeit kann auch ein Spitalaufenthalt ausserhalb des Wohnkantons versichert werden.
  • Betreuung bei Mutterschaft: Pränatale und postnatale Betreuung, einschließlich Vorsorgeuntersuchungen, Tests, Entbindung und notwendige medizinische Versorgung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung.
  • Verschreibungspflichtige Medikamente: Verschreibungspflichtige Medikamente, die zugelassen und im Schweizerischen Arzneimittelkompendium aufgeführt sind, sofern sie von einer medizinischen Fachperson verschrieben werden.
  • Medizinische Hilfsmittel und Geräte: Notwendige medizinische Hilfsmittel und Geräte, wie Rollstühle, Hörgeräte und orthopädische Schuhe.
  • Rehabilitation: Notwendige Rehabilitationsleistungen nach einer Krankheit oder Verletzung, einschließlich Physiotherapie, Beschäftigungstherapie und Sprachtherapie.
  • Vorbeugende Massnahmen: Bestimmte, vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfohlene Präventionsleistungen wie Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen und Check-ups.
  • Häusliche Pflege und Krankenpflege: Häusliche Gesundheits- und Krankenpflege, wenn sie von einer medizinischen Fachkraft verordnet und von qualifiziertem Personal durchgeführt wird.
  • Psychosoziale Versorgung: Psychiatrische und psychotherapeutische Behandlung durch qualifiziertes medizinisches Fachpersonal im Rahmen der von der Grundversicherung festgelegten Bestimmungen und Grenzen.
  • Palliativmedizin: Erforderliche Palliativpflegeleistungen für Patienten mit einer lebensbegrenzenden Krankheit, um ihre Lebensqualität zu verbessern und ihre Familien zu unterstützen.

Written by Ashley Faulkes
As a twenty-year resident of Switzerland, I am passionate about exploring every nook and cranny of this beautiful country, I spend my days deep in the great Swiss outdoors, and love to share these experiences and insights with fellow travel enthusiasts.

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